Carl Gustav Jung

09.03.2020

Carl Gustav Jung (* 26. Juli 1875 in Kesswil, Schweiz; † 6. Juni 1961 in Küsnacht/Kanton Zürich), meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie. 

C.G. Jung und seine Auseinandersetzung mit der Alchemie

Im Jahr 1928 lernte Jung durch den befreundeten Sinologen (Chinawissenschaftler)Richard Wilhelm die taoistische Alchemie kennen und schrieb 1929 eine psychologische Einführung zu Wilhelms Werk über dieses Thema. *(C. G. Jung: Psychologie und Alchemie, Rascher, Zürich 1944. Neuausgabe als Gesammelte Werke 12.)

Dies regte Jung an, sich auch mit der abendländischen Alchemie zu beschäftigen. Jung entdeckte, dass seine Träume und die seiner Patienten Parallelmotive zur Alchemie enthielten, und fühlte sich von seinen Träumen gedrängt, sich tiefer mit alchemistischen Schriften zu befassen.

(Marie-Louise von Franz: C. G. Jung, Leben, Werk und Visionen. Königsfurt, Kiel 2001, ISBN 3-89875-011-6, S. 195 f.)

16 Jahre später veröffentlichte er anhand der Traumserie eines Naturwissenschaftlers seine Überlegungen dazu in Psychologie und Alchemie (1944).[*] Die persönlichen Aspekte des in Motiven der Alchemie gespiegelten Individuationsprozesses, wie er auch in einer tiefgehenden Analyse des Unbewussten stattfinde, beschrieb Jung anhand einer Deutung der Bilderserie aus dem Rosarium Philosophorum in Die Psychologie der Übertragung (1946). Insofern fasste Jung 1954 die Alchemie als frühe, unbewusste Beschreibung «psychischer Strukturen» in der Terminologie «stofflicher Verwandlungen» auf, sozusagen als eine «Proto-Psychologie», die daher für den Psychologen bedeutsam sei, ein «Schatzhaus der Symbolik, deren Kenntnis für das Verstehen der neurotischen und psychotischen Vorgänge ungemein hilfreich» sei. Umgekehrt sei die Psychologie des Unbewussten auch «anwendungsfähig auf jene Gebiete der Geistesgeschichte, wo Symbolik in Frage kommt.»

Die alchemistische Gestalt des Merkurius deutete er in Teil 3 seiner Symbolik des Geistes (1948)  und schrieb 1955 und 1956 in zwei Bänden über die «Coniunctio», die Vereinigung von Gegensätzen in seinem Spätwerk Mysterium Coniunctionis. Seine Auseinandersetzung mit der Alchemie lässt sich nach Isler auch als «Ringen um die Befreiung des «neuen Königs», aus den Tiefen des kollektiven Unbewussten verstehen», also als einen Erneuerungsversuch des kulturellen Bewusstseins. 

Quelle: wikipedia




Psychologische Typen nach J.G. Jung

Als extravertiert bezeichnete er einen Menschen, dessen Verhalten auf die äußere, objektive Welt ausgerichtet und von ihr geleitet wird. 

Introvertierte Menschen sind dagegen auf ihre innere, subjektive Welt ausgerichtet und verhalten sich deren Anforderungen entsprechend. Da diese Differenzierung nicht ausreichte, entwickelte er ein Modell, bestehend aus vier Funktionen - Denken, Fühlen, Intuition und Empfinden - das, kombiniert mit dem Attribut introvertiert oder extravertiert, acht Möglichkeiten ergibt, aus denen sich je nach Paarung acht Typen zusammensetzen lassen. In seinem Werk Psychologische Typen von 1921 schrieb er darüber.

  • extravertiertes Denken orientiert sich stark an objektiven und äusseren Gegebenheiten und ist oft, aber nicht immer an konkrete und reale Tatsachen gebunden. Personen mit diesem Typus haben ein hohes Rechtsbewusstsein und fordern gleiches von anderen. Dabei gehen sie teilweise kompromisslos vor, nach dem Motto «Der Zweck heiligt die Mittel»; eine konservative Neigung ist gegeben. Aufgrund der untergeordneten Gefühlsfunktion wirken sie oftmals gefühlsarm und unpersönlich.
  • extravertiertes Fühlen ist altruistisch, erfüllt wie keine andere Funktion die Konventionen und verfügt über eher traditionelle Wertmassstäbe. Bei zu viel Objekteinfluss wirkt dieser Typ kalt, unglaubwürdig und zweckorientiert und kann in seinem Standpunkt alternieren und daher anderen unglaubwürdig vorkommen. Dieser Typus ist nach Jung am anfälligsten für Hysterie.
  • extravertiertes Empfinden ist eine vitale Funktion mit dem stärksten Lebenstrieb. Ein solcher Mensch ist realistisch und oft auch genussorientiert. Bei zu starkem Objekteinfluss kommt seine skrupellose und teilweise naiv-lächerliche Moral zum Vorschein. In Neurosen entwickelt er Phobien aller Art mit Zwangssymptomen und ist nicht fähig, die Seele des Objektes zu erkennen.
  • extravertierte Intuition strebt nach Entdeckung von Möglichkeiten und opfert sich u. U. dafür auf; werden keine weiteren Entwicklungen gewittert, kann die Möglichkeit genauso schnell wieder fallengelassen werden. Dabei nimmt dieser Typ häufig nur geringe Rücksicht auf die Umgebung. Er lässt sich leicht ablenken, bleibt nicht lange genug bei einer Sache und kann deshalb zuweilen die Früchte seiner Arbeit nicht ernten.
  • introvertiertes Denken schafft Theorie um der Theorie willen und ist wenig praktisch veranlagt. Es ist eher um Entwicklung der subjektiven Ideen als um Tatsachen bemüht. Andere Menschen werden oft als überflüssig oder störend empfunden, weswegen diese Typen als rücksichtslos oder kalt erscheinen. Dadurch besteht die Gefahr, dass sie sich isolieren.
  • introvertiertes Fühlen ist schwer zugänglich und oft hinter einer banalen oder kindlichen Maske versteckt. Diese Menschen sind harmonisch unauffällig und zeigen wenig Emotionen, auch wenn diese erlebt werden; Emotionen sind bei ihnen nicht extensiv, sondern intensiv. In einer Neurose kommt ihre heimtückische, grausame Seite zum Vorschein.
  • introvertiertes Empfinden führt zu charakterbedingten Ausdruckserschwerungen. Die Personen sind oft ruhig und passiv. Ihre künstlerische Ausdrucksfähigkeit ist dafür stark ausgeprägt. Sie bewegen sich in einer mythologischen Welt und haben eine etwas phantastische und leichtgläubige Einstellung.
  • introvertierte Intuition kommt bei Menschen vor, die sich für die Hintergrundvorgänge des Bewusstseins interessieren. Nicht selten sind sie mystische Träumer oder Seher einerseits, Phantasten und Künstler andererseits. Sie versuchen ihre Visionen in ihr eigenes Leben zu integrieren. Im Falle einer Neurose neigen sie zur Zwangsneurose mit hypochondrischem Erscheinungsbild.


Sicher erkennen auch Sie sich in eines dieser Beschreibungen!

In der heutigen Zeit werden die Begriffe introvertiert und extravertiert noch als Fachbegriffe und in der Alltagssprache genutzt, jedoch nicht die unterschiedlichen Differenzierungen. 

Quelle: wikipedia